Aufruf zu Versammlungen gegen die Veranstaltungen der Iranischen Botschaft in Berlin anlässlich des Jahrestages vom Feb.1979
Die Botschaft der Islamischen Republik will einmal mehr die Machtergreifung des reaktionären Regimes feiern; und dass gerade ein Monat, nachdem in mehr als 80 Städten in Iran die Menschen gegen hohe Preise, Inflation, Diskriminierung und gesellschaftspolitische Probleme auf die Straßen gegangen sind. Wie das diktatorisch-monarchische Shah-Regime vor ihr hält sich die islamische Republik mit Repressionen, Folter und Gefängnis an die Macht. Die Islamische Republik hat den Iran-Irak-Krieg zur Befestigung der Macht genutzt und das System der Repression erweitert. Die Islamische Republik hat von den ersten Tagen ihrer Macht an die Gefängnisse des Shah-Regimes für die Verfolgung und Niederschlagung von Revolutionären und freiheitsliebenden Menschen genutzt.
Wir erinnern daran, wie das Regime die Errungenschaften der Revolution auf den Straßen, in Universitäten, Schulen und Fabriken zurückgenommen hat: Die Kleiderzwang für Frauen, die Militäraktionen in Torkaman-Sahra und Kurdistan, die Hinrichtungen von Revolutionären, die Schließung von Universitäten und die kulturelle Revolution, die Säuberungen in Fabriken, Behörden und Schulen, waren nur der Anfang. Die Repressionen gingen mit Massenhinrichtungen von politischen Gefangenen in 1981 weiter und weiteten sich auch auf das Ausland aus, wo hunderte von Regimegegnern Attentätern des Regimes zum Opfer fielen (auch in Berlin beim Mykonos-Attentat). Der traurige Höhepunkt waren die Massenhinrichtungen von politischen Gefangenen Sommer 1988. Ein Sommer, der sich in unsere Erinnerung eingebrannt hat.
Die Menschen aber haben die Armut und die Repressionen satt und zeigen dies mit Parolen wie „Brot, Arbeit, Freiheit“, „Nieder mit dem Diktator“ und „Reformer, Prinzipalisten, das Spiel ist für euch beiden vorbei“. Auch dieses Mal hat das Regime mit Repressionen auf die Proteste reagiert, aber die Forderungen der Menschen bleiben, und werden sich bald wieder zeigen. Die Proteste von Frauen gegen die Zwangsverschleierung ist ein Zeichen dafür. 29 Frauen sind deswegen festgenommen.
Wie dürfen nicht zulassen, dass das Ausland zu einem sicheren Hafen für die Vertreter des Regimes wird. Z.B. hat der internationale Protest gegen Shahrudi, einer der wichtigsten Figuren der Repression in Iran, zu seiner Flucht aus Hannover geführt.
Das Leben von politischen Gefangenen und von Verhafteten im Zuge der letzten Proteste ist in Gefahr. Mehr als 10 Gefangene sind unter Folter in den Gefängnissen ums Leben gekommen. Auch droht Ramin Hossein-Panahi, einem kurdischen Aktivisten, die Todesstrafe. Wir wollen neben anderen die Stimme von politischen Gefangenen und deren Familien sein. Wir wollen bei dieser Versammlung gegen die Feier der Islamischen Republik rufen:
Freiheit für alle politischen Gefangenen!
Gegen die Todesstrafe!
Nein zur Islamischen Republik!
Zeit: Donnerstag , 08.02.2018, um 17 Uhr vor iranischer Botschaft, Podbielskiallee 67,14195 Berlin
Montag, 12 Februar 2018, 11 Uhr
Ort: Gegenüber vom Maritim Hotel, Staufenberg Str. 26, 10785 Berlin
Organisatoren:
Verein Iranischer Flüchtlinge in Berlin e.V.
Komitee zur Unterstützung von politischen Gefangenen in Iran – Berlin e.V.